13. November 2024

Die Angst vor dem Ableben 

ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Dies beginnt schon damit, dass wir uns oftmals schwertun, das Wort «Tod» in den Mund zu nehmen. Es ist eine Hürde, die es zu überwinden gilt. 

In der Tat ist der Tod mit der Angst vor dem Unbekannten verbunden sowie mit der vermeintlichen Tatsache gekoppelt, dass unser Aufenthalt auf diesem wundervollen Planeten Erde ein Ablaufdatum hat. 

Fakt ist, wir werden uns durch den Tod unmissverständlich unserer eigenen Vergänglichkeit bewusst als auch der Endlichkeit unserer Existenz. Und diese Realität wird nicht selten verdrängt. Man will sich schlichtweg aus Selbstschutz nicht damit auseinandersetzen. Denn es könnte uns mit dem konfrontieren, was uns schreckliche Angst bereitet. Namentlich mit unserer eigenen Vergänglichkeit.

Noch heute, auch im Wandel der Zeit, ist die letzte Ruhestätte ein Ort, der mit Schauermärchen in Verbindung gebracht wird und den manch einer äußerst ungern betritt, außer es ist unabdingbar. 

Wenn wir hingegen bedenken, dass alles ein Teil vom großen Ganzen ist, dann ist auch das Ableben und mitunter die Endlichkeit und die Rückkehr der Seele ins Licht ein Teil von uns. Wir können ihn von uns weisen und möglichst außerhalb unseres Gewahrseins belassen oder aber wir heißen ihn friedvoll willkommen. Dadurch, dass wir ihm voller Neugierde und mit einer großen Portion an Offenheit begegnen. 

Denn wer sagt, dass der Tod und das Danach etwas ist, was uns in Angst und Panik versetzen soll? 

Dies ist ein Ammenmärchen und hat nichts mit der Realität gemein. Denn wenn wir unser Leben aus dem Herzen leben und uns freudvoll unserem lichtvollen Seelenplan widmen, um diesen zielgerichtet zu erfüllen, dann werden wir irgendwann auch friedvoll, erfüllt als auch glücklich dahin zurückkehren, wo wir einst hergekommen sind. Namentlich in die geistigen Sphären und in das ewige Licht. Getragen von der göttlichen Liebe, welche uns zart umhüllt und jubilieren lässt, weil es nichts Schöneres und Größeres gibt als die unbegrenzte Existenz der Liebe. 

Stirbt ein Mensch in unserem Umfeld, ist dies vielfach mit Unbehagen verbunden. Man fühlt sich unsicher, wie man den trauernden Hinterbliebenen gegenübertreten soll, und nicht selten wird eine persönliche Begegnung vermieden, weil man deren Traurigkeit sowie Hilflosigkeit nicht aushalten kann. Man ist schlichtweg überfordert damit und fühlt sich selbst ohnmächtig und weiß in diesem Moment nicht, was das Richtige ist und wie man sich verhalten soll. 

Tatsächlich bedingt es in solchen Lebenssituationen keiner großen Heldentaten. In den kleinen Dingen und in den leisen Tönen ist oftmals das ganz Große und damit die Essenz zu finden. Sei es durch Präsenz. Und in den Momenten, wo eine helfende Hand, eine Umarmung, eine Hand reichen sowie Dasein angebracht sind und ebenso Trost spendet – dies auch den Betroffenen zu schenken. 

Was folglich den Leidtragenden viel mehr Unterstützung bietet, als angsterfüllt das Weite zu suchen und mit Abwesenheit zu glänzen. Aus der großen Sorge heraus, den vermeintlichen Erwartungen der anderen nicht entsprechen zu können noch selbst damit fertig zu werden. In der wunderbaren Erkenntnis darüber, dass das Leben stets für uns ist. 

Nichts wird jemals an uns herangetragen werden, welchem wir nicht gewachsen sind noch was wir nicht zu meistern vermögen. 

Tatsächlich bedingt es in solchen

Lebenssituationen

keiner großen

 Heldentaten.

Es sind ausschließlich unsere eigenen Begrenzungen, die uns davon abhalten, mutig auszuprobieren, Grenzen zu überwinden, um damit über uns selbst hinauszuwachsen. 

Mehrheitlich reicht es in den Momenten der Trauer und der Verarbeitung restlos aus, dass wir für die Angehörigen da sind. Dadurch, dass wir Präsenz markieren. 

Dies muss nicht zwingend nur physisch vor Ort sein. Mitunter reicht es auch, bloß gedanklich in Verbindung zu gehen und damit ein Lichtengel für die traurigen Gemüter zu sein. Indem wir sie empathisch mit Mitgefühl als auch tröstenden Gedanken umhüllend versorgen.  

Warum nicht eine segnende Kerze anzünden für die Person, die von uns gegangen ist, und ebenso für die Hinterbliebenen, damit sie lichtvoll getragen sind und die notwendige Kraft erhalten, all das zu meistern, was gegenwärtig in ihrem Leben deren Aufmerksamkeit bedingt? 

Unmittelbar in den kleinen Gesten ist so viel Kostbares zu finden. Eine Umarmung – ohne überflüssige Worte zu verlieren –, ein tiefes Mitgefühl, Verständnis, Anteilnahme und ein liebevolles Dasein sowie Miteinander, welches meist nicht von vielen Worten geprägt ist. Sondern sorgfältig dann das richtige Wort gesprochen werden darf, wenn es dessen bedarf – und man damit schlicht durch seine liebevolle und wärmende Präsenz dem trauernden Umfeld und den Angehörigen seine Zeit und sein Mitgefühl zukommen lässt.

Herausfordernde Zeiten verbinden. In denjenigen Momenten sind die Perlen, die wir daraus entnehmen können, ein wahrhaftiges Geschenk.  

Wenn wir bedenken, dass der Tod ein Nachhausekommen der Seele ins Licht bedeutet und mit diesem Akt einer Geburt gleichkommt, dann ist dies ein überaus freudvolles Ereignis. 

Wir tragen die stille Absicht in uns, nach unserem Dahinscheiden dorthin heimzukehren, wo wir einst hergekommen sind, um nun mit unserer Rückkehr in die geistige Heimat uns unserer Seelenentwicklung auf einer anderen Ebene zu widmen. 

Dem liegt die unumstößliche Tatsache zugrunde, dass nun etwas zu Ende geht (der Tod) und etwas Neues, Freudvolles, Lichtvolles folgen darf (Rückkehr ins Licht – Geburt).

Wenn wir dieses Vorgehen, dass die Seele die himmlischen Pforten passiert, voller Freude darauf, was sie in der geistigen Heimat erwarten wird, als das sehen, was es tatsächlich ist – die Rückkehr ins Paradies –, dann gilt es, diesen Akt auch als etwas Festliches, Freudvolles, Einzigartiges zu betrachten.

Im Gewahrsein dessen, dass es der uns geliebten Person, die wir verabschiedet haben, nun gut geht und wir sie entlassen dürfen – in die höheren Sphären, wo sie uns auf einer anderen Ebene dienen wird. 

Mit der weisen Erkenntnis darüber, dass alles miteinander verbunden ist, gilt es sich auch hier der Tatsache zu bedienen, dass die Begrenzung von Zeit und Raum ein menschgeschaffenes Konstrukt ist und nicht der Wirklichkeit entspricht. 

Wahrhaftig gibt es weder Zeit noch Raum. Weil alles eins und ineinander verwoben ist. Und damit sind wir auch weiterhin mit unseren Liebsten verbunden. Auch dann, wenn sie die Ebene bereits gewechselt haben. Sie leben in unseren Herzen und damit in unseren Erinnerungen weiter. 

EIN LICHTVOLLER IMPULS FÜR EIN ERFÜLLTES DASEIN

Verneigen wir uns voller Demut und Dankbarkeit vor uns und der Schöpfung. In der stillen Erkenntnis darüber, dass unsere Zeit hier auf Erden unendlich kostbar als auch begrenzt ist. Daher gilt es, jeden Tag so zu leben, als wäre es bereits unser letzter. Möge derweil Frieden und Leichtigkeit in unseren Herzen sein.

Copyright © 2024 Barbara Michaela Tanner. All rights reserved.

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